Donnerstag, 7. Juli 2011

§1 Die DFS hat immer Recht §2 Sollte die DFS einmal....

Die Arbeitsgemeinschaft Fluglärm Rheingau hat einen sehr interessanten Brief eines ehemaligen Piloten und Fluglotsen veröffentlicht.


Bei diesem Brief drängt sich allerdings mal wieder eine Frage von ganz grundsätzlicher Bedeutung auf: „Warum werden Flugrouten über bewohntes Gebiet gelegt, wenn es anders geht?“ Oder „Wie ist es möglich, dass eine Route nachträglich überhaupt noch einfach 300m höher über eine Landeshauptstadt gelegt werden kann, obwohl sie doch zum Schutze der Bevölkerung schon am maximalen Limit sein sollte?“ Man sollte doch davon ausgehen können, dass weder bei der DFS GmbH, noch die einzelnen Fluglotsen oder gar die Piloten Dummköpfe sind. Also kann letztlich nur der Schluss gezogen werden, dass bei der Planung alleine der Wille fehlt sich um diesen Punkt Gedanken zu machen.

Wenn man sich diese Stellungnahme einmal genau ansieht kann man zumindest feststellen, dass einer dieser „Fachleute“ Alternativen sieht. Wobei in vielen Bürgerinitiativen Piloten mit Rat zur Verfügung stehen, und alle dasselbe berichten: „Es ginge besser!“ Selbst der Hessische Rundfunk hat vor ca. 5 Jahren auf Basis von eindeutigen Unterlagen eines Piloten versucht von der DFS GmbH zu erfahren, warum CDA in London, aber nicht in Frankfurt nicht eingesetzt wird. Ohne Erfolg, aber richtig begründen konnte es die DFS laut der Aussage des Journalisten auch nicht. Zudem wird hier klar die Aussage gemacht, dass Fluglotsen im Einzelfall Flugzeuge über andere Gebiete lotsen, weil dies sinnvoll und möglich ist. Ist der öffentliche Druck für die Planer der DFS GmbH, für die Airlines und für die Fraport AG noch nicht groß genug, damit diese sich endlich einmal Gedanken darüber machen, wie sie Ihre Flugzeuge sicher, geordnet aber auch leise zum Flughafen bringen?

Gerade die Airlines und der Flughafen sollten doch ein natürliches und menschliches Interesse daran haben, mit Ihrem Geschäft zwar Profit zu erwirtschaften, aber möglichst wenig Menschen mit den Emissionen der Flugzeuge zu belasten. Sicherlich zeigen neue Untersuchungen auf diesem Gebiet alarmierende Gesundheitsgefahren und Beeinträchtigungen, aber eine Belastung war es nun schon immer!

Wenn ich lese, dass CDA in London, New York, Chicago und Los Angeles schon seit über 30 Jahren praktiziert wird, frage ich mich, was haben wir den für Betonköpfe bei der DFS GmbH sitzen? Vielleicht sollte die DFS GmbH einmal darüber nachdenken, ob sie Ihre Routenplaner nach England oder die USA zur Nachhilfe schickt! Der gesetzliche Auftrag, den Flugverkehr sicher, geordnet und flüssig abzuwickeln, hat nun mal den Zusatz, eben auch auf den Schutz vor unzumutbarem Fluglärm hinzuwirken. Das DFS GmbH nicht weiß, was unzumutbarer Fluglärm sei, weil der Gesetzgeber versäumt habe dies festzulegen dokumentieren sämtliche neuen Flugrouten am Frankfurter Flughafen.

Nun, denke ich, der Gesetzgeber muss dies nicht festlegen, denn eine unzumutbare Lärmbelästigung ist ganz eindeutig eine Route die unnötig mehrere Kilometer über bewohntes Gebiet geführt wird, wenn diese entweder in einer sehr viel größeren Höhe (CDA) oder sogar über unbewohntes Gebiet geflogen werden könnte.

Hier sind wir vermutlich wieder bei den Opfern, die für die Zugfeder des Rhein-Main Gebietes erbracht werden müssen. Anscheinend sind sich sowohl DFS GmbH, als auch die Airlines und gerade die Fraport AG darin einig, dass Ihr Opfer zu groß sein würde. Diese Nachteile, mehr Personal bei der DFS, ein etwas schwerer Anflug und leichte Kapazitätseinbussen und vielleicht Passagiere die etwas Druck auf den Ohren haben wiegen wohl seit 30 Jahren nicht das Ruhebedürfnis der umliegenden Bevölkerung auf.

Was soll man dazu sagen? Wie wäre es mit „Jetzt reichts!“?

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