Es ist Wahlkampf

Mit gemeinsamer Resolution vom 02.02.2011 haben die Städte

Alzenau, Frankfurt, Großkrotzenburg, Hainburg, Hanau, Heusenstamm, Mainz, Neu-Isenburg, Obertshausen, Mühlheim, Offenbach, Rodgau, Seligenstadt sowie der Kreis Offenbach und die Landkreise Groß-Gerau und Mainz-Bingen die hessische Landesregierung aufgefordert, das Nachtflugverbot in der Kernnacht unverzüglich umzusetzen.

Eine gemeinsame Resolution ist schon einmal ein Erfolg, aber warum fordern die Gemeinden in diesem Papier weniger als sie schon einzeln gefordert haben? Aber das Papier schillert wunderbar in fast allen politischen Farben und das finde ich gut.

Mit der Forderung nach der Mediationsnacht, bin ich nicht einverstanden, Denn das war der Kompromiss aus der Mediation und diesen Kompromiss hat die Landesregierung mit der Revisionsklage außer Kraft gesetzt. "Mediationsnacht" von 23 - 05 Uhr, da es nun mal schon eine gesetzliche Definition der Nacht gibt sollten wir doch diese nehmen. Außerdem ist eine kleine Strafe für den "versuchten Betrug" am Bürger angebracht, dafür hätte ich gerne den Kinderzuschlag von 20 - 22 Uhr. Ist uns unsere Zukunft wichtig, dann sollten uns unsere Kinder wichtig sein! Kinder brauchen einen ganz besonderen Schutz ihrer Gesundheit und Entwicklung. - Oder? 

Ansonsten steht in dieser Resolution alles drin, was es zu sagen gibt und wenn man sich nach dem Lesen der Resolution den Bericht mit Herrn Minister Posch ansieht, mag sich der eine oder andere total veräppelt vorkommen.

Sind wir einmal auf die Antwort aus Wiesbaden gespannt, es könnte aber wirklich nicht schaden, wenn ein paar von diesen 1,7 Millionen betroffenen Bürgern mal Ihren Unmut deutlich machen würden, ich glaube noch nicht so recht daran, dass sich die Regierungsspitze da großartig bewegt. Da ich ohnehin nie verstanden habe, wie man diese Herren wählen kann, wage ich auch keine Prognose! Als Wähler dieser Partei würde ich mich aber schon einmal Fragen, ob es normal ist, dass Politiker derart offensichtlich nicht nach dem handeln was zuvor eindeutig zugesagt wurde. Möchten Politiker denn wirklich, dass man Ihnen nichts mehr glaubt!

Links:
Text der Resolution, von Anflug mit Ruhe eV.
Main-Netz, der Main Echo Onlinedienst
FAZ.NET, die Frankfurter Allgemeine
Offenbach Post:
Kommentar: Viel Lärm um nichts
Die Ruhe weg
Hintergrund: Nachtflugverbot auf dem Prüfstand

In dem Bericht der Offenbach Post finden sich zudem einige Kommentare, aber diesen vom Pressesprecher der Lufthansa Cargo möchte ich hier besonders hervorheben.

„Der siebtgrößte Frachtflughafen der Welt und die Exportnation Deutschland brauchen Nachtflüge. Durch die drastische Reduzierung auf 17 Nachtflüge sind wir schon in Vorleistung getreten.“

Das finde ich jetzt aber Erläuterungsbedürftig! Die Lufthansa Cargo ist mit genau welcher Leitung in Vorlage gegangen? Der Beginn dieser ganzen Diskussion um den Flughafenausbau, war soweit ich mich erinnere, eine Rede des damaligen Lufthansa Chefs bei Binding! Aufgrund dieser Rede und der darauf folgenden Diskussion wurde die Mediation durchgeführt. Alle Parteien wollten in der Mediation heraus finden, wie ein Kompromiss zum Flughafenausbau aussehen würde. Der gefundene Kompromiss, sollte die Grundlage für einen weiteren Ausbau des Flughafens sein! Gut, hier wurde nun unter anderem der Flughafenausbau aber auch ein daran geknüpftes Nachtflugverbot verbindlich vereinbart. Die Lufthansa war mit in der Mediation, Oder?

Also nochmal meine Frage, mit welcher Leistung ist die Lufthansa hier in Vorlage gegangen? Haben wir vielleicht derzeit schon nur 17 Flüge? Viel eher würde ich doch annehmen, dass man speziell bei der Lufthansa Cargo sehr unzufrieden ist, mit den gerufenen Geistern. Nun, so ist das manchmal! Wenn die Lufthansa Cargo weiter nachts hätte fliegen wollen, dann hätte sie gegen einen Ausbau sein müssen. Diesmal wird es mit dem Rosinen picken nicht funktionieren, der Flughafen hat seinen Bogen, was die Akzeptanz der Bevölkerung betrifft, überspannt.

Der Flughafen wird/wurde ausgebaut, also wird nachts auch nicht mehr geflogen! Punkt! 

Vielleicht passte der siebtgrößte Frachtflughafen der Welt ja gerade noch so in diesen Ballungsraum, aber mehr eben nicht mehr!